Armstrong erneut unter Beschuss

RadioShack-Kapitän Lance Armstrong - Foto: Michael NorrisDas US-amerikanische Magazin Sports Illustrated hat neue Dopingvorwürfe gegen Lance Armstrong veröffentlicht.

Wie das Blatt in der am Montag erscheinenden Ausgabe berichten wird, soll Armstrong in den späten 90er Jahren das blutsteigernde Medikament HemAssist genommen haben.

Das Mittel, damals noch in der Entwicklungsphase, hatte in Versuchen bei Tieren eine erhöhte Sauerstoff-Transportkapazität bewirkt. Sports Illustrated beruft sich dabei auf Quellen rund um die Ermittlungen gegen den siebenmaligen Tour-Sieger im Zuge des Dopingskandals um das frühere US-Postal-Team.

Zudem berichtet das Blatt auf Recherche der zwei „SI“-Journalisten Selena Roberts und David Epstein über Verbindungen Armstrongs zu dem umstrittenen italienischen Sportmediziner Michele Ferrari, mit dem er angeblich bis Ende des Jahres 2009 in Kooperation gestanden haben soll. Armstrong hatte im Jahr 2004 öffentlich mit Ferrari – in Fachkreisen auch „Dottore Epo“ genannt – gebrochen.

Mitarbeiter der US-Zulassungsbehörde für Arzneimittel FDA und der italienischen Polizei haben bei einer Razzia im Haus von Armstrongs RadioShack-Teamgefährten Jaroslav Popowytsch E-Mails und SMS sichergestellt, die den Kontakt belegen.

Landis konkretisiert Vorwürfe

Auch Armstrongs ehemaliger US-Postal-Vasall Floyd Landis erneuete seine Vorwürfe gegen den einstigen „Tourminator“. Nach Aussagen des vor wenigen Tagen vom Radsport zurückgetretenen Kaliforniers, hätten Zollbeamte im Jahr 2003 nach einem Flug ins schweizerische St. Moritz das Gepäck der US-Postal-Equipe durchsucht. Spritzen und Dopingmittel seien dabei zum Vorschein gekommen. Den Betreuern sei es aber auf Drängen von Armstrong gelungen, die Präparate als Vitaminmittel zu verkaufen.

Armstrong selber wollte sich der neuen Vorwürfen nicht äußeren. Bei der Tour Down Under in Australien bestreitet der 39-jährige Texaner momentan sein letzten Rennen auf internationalen Parkett.

Foto: Michael Norris

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