Es wird ernst für Contador
Alberto Contador wird sich in seiner spanischen Heimat einem Verfahrens wegen Dopings stellen müssen.
Wie der Präsident des nationalen Verbands Spanien RFEC, Juan Carlos Castano, ankündigte, werde man ein Verfahren gegen den dreimaligen Sieger der Tour de France einleiten. Der RFEC kommt somit der Forderung des Weltverbandes UCI nach, gegen den 27-jährigen Contador zu ermitteln.
„Es wird für Contador keine bevorzugte Behandlung geben“, sagte Castaño der spanischen Sportzeitung Marca. „Die Regeln gelten für alle in gleicher Weise. Wenn Alberto dagegen verstoßen hat, muss er dafür geradestehen“, so Castaño weiter.
Urteil in drei Monaten möglich
Bis ein Urteil im Fall „Contador“ gefällt wird, könnte jedoch noch einige Zeit verstreichen. Bis zu drei Monate Zeit räumt sich die Disziplinarkommission des RFEC ein, um über eine Bestrafung Contadors zu entscheiden. Schon die UCI hat knapp zweieinhalb Monate gebraucht, um überhaupt ein Verfahren gegen den Iberer zu beantragen.
Contador wurde am zweiten Ruhetag der diesjährigen Tour in A- und B-Probe positiv auf Clenbuterol getestet und vorläufig gesperrt. Der 27-jährige führt den positiven Test auf kontaminiertes Fleisch zurück, das er in Pau konsumiert haben will. Zuletzt äußerte Contador Rücktrittsgedanken.
Contadors Chancen auf einen Freispruch stehen laut Marca allerdings schlecht. Bisher seien praktisch alle Sportler, die positiv auf Clenbuterol getestet worden waren, gesperrt worden, schrieb das Blatt. „Contador steht mit dem Rücken zur Wand“, so das Blatt über den gebürtigen Madrilenen.
Schleck „lachender“ Zweiter?
Sollte Contador tatsächlich gesperrt werden, dürfte dem zweitplatzierten Luxemburger Andy Schleck der Tour-Sieg 2010 zugesprochen werden. Schon einmal musste die Siegerliste nachträglich geändert werden: Dem US-Amerikaner Floyd Landis wurde der Sieg von 2006 im Nachhinein wegen Dopings aberkannt. Seitdem wird der Spanier Óscar Pereiro als Sieger der 93. Frankeich-Rundfahrt geführt.
Foto: Bolks