Gläserner Gerdemann bei der Tour?

Linus Gerdemann (Team Milram) - Foto: Michael KombächerLinus Gerdemann will aktiv gegen den speziell in Deutschland anhaltenden Doping-Generalverdacht im Radsport vorgehen.

Der Milram-Kapitän will sich nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bei der diesjährigen Tour de France (3. bis 27. Juli) als „gläserner Athlet“ zur Verfügung stellen, um zu beweisen, dass Doping kein Systemzwang ist. Gerdemann habe einer „Totalüberwachung“ während und in einem noch zu bestimmenden Zeitraum vor der 97. Frankreich-Rundfahrt zugestimmt schreibt das Blatt.

„Alles müsste intensiv mit Antidopingexperten geplant werden, so dass man auf einer seriösen Basis diese Stammtischthese widerlegen kann“, so der 27-jährige Münsteraner zu seinem Vorhaben. Gerdemann möchte die gesellschaftliche Auffassung widerlegen, man könne die Tour nicht ohne Doping bestreiten. Eigene Freunde würden diese These inzwischen vertreten.

Neben der Bereitschaft permanent für Kontrollen zur Verfügung zu stehen, wolle sich der Deutschland-Tour-Sieger von 2008 rund um die Uhr observieren lassen. Seine Hotelzimmer wären eine Art Gefängniszelle, die er nur nach scharfer Kontrolle und Leibesvisitation betreten könne.

Nun warte der in der Schweiz lebende Gerdemann auf unabhängige Partner, die bereit wären, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten – und zu finanzieren. Sein Anliegen richtet Gerdemann vor allem an öffentlich-rechtliche Fernsehsender. Vergangenen Herbst unterstellte der WDR ihm auffällige Blutwerte aus dem Jahr 2006 – entsprechende Beweise konnte der Sender jedoch nicht vorlegen.

Foto: Michael Kombächer

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