93. Giro d’Italia – Der Verdacht fährt mit

Nicht alles was rosa ist glänzt auch - Foto: Paul EmmetMit einem 8,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren wird am Samstag (8. Mai) im niederländischen Amsterdam der 93. Giro d’Italia eröffnet.

Neben dem Auftakt stehen noch zwei weitere, vorwiegend flache Etappe in den Niederlanden auf dem Programm. Nach dem dreitägigen Abstecher ins Land der Tulpen und des Käses steht, nach dem Transfer nach Italien am ersten Ruhetag, ein 32,5 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren von Savigliano nach Cuneo auf dem Etappenplan.

Zwei Höhepunkte im 101. Jahr der Italien-Rundfahrt bilden die Bergankunft auf dem Monte Zoncolan sowie das Bergzeitfahren auf den 2.273 Meter hohen Kronplatz in den Dolomiten. Auch der Gaviapass und der Mortirolo wurden von Giro-Chef Angelo Zomegnan in die Streckplanung mit eingebracht. Zum ersten Mal seit 21 Jahren wird die Modemetropole Mailand, zugleich Heimatstadt des Giro-Organisators RSC, nicht im Streckenprofil des Giros auftauchen. Nach 3.418 Kilometern geht die erste große Landesrundfahrt mit einem Einzelzeitfahren am 30. Mai in Verona zu Ende.

2009er-Podium fehlt

Vom Podium der 100-jährigen Jubiläums-Veranstaltung aus dem Jahr 2009 wird in Amsterdam niemand an den Start gehen. Der russische Vorjahressieger Denis Menchov (Rabobank) richtet seine Konzentration voll und ganz auf die Tour de France. Danilo Di Luca – Zweiter 2009 und Sieger im Jahr 2007 – wurde Wochen nach dem Giro des Dopings überführt. Sein Landsmann und Vorjahresdritte Franco Pellizotti (Liquigas) wurde fünf Tage vor dem Start in Amsterdam aufgrund von Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass durch den Weltverband UCI suspendiert.

Der Kasache Alexander Winokurow (Astana), der italienische 2006-Sieger Ivan Basso (Liquigas) – zwei ebenfalls vorbelastete bzw. gesperrte Dopingsünder – Carlos Sastre (Cervélo TestTeam) aus Spanien und der australische Weltmeister Cadel Evans (BMC Racing) sind in diesem Jahr die aussichtreichsten Kandidaten auf den Gesamtsieg. Wohl lediglich auf einen Etappensieg statt auf das Rosa Trikot haben es die ehemaligen Gesamtsieger Damiano Cunego (2004), Gilberto Simoni (2003 und 200, beide Lampre) sowie Stefano Garzelli (2000, Acqua & Sapone) abgesehen.

Doping wird ausgeblendet

Von Seiten des Veranstalters soll das leidige Thema Doping indes ausgeblendet werden, um den rosa-roten Glanz des Giros nicht zu beflecken. „Bitte keine Fragen zu Doping, Fragen Sie etwas zur Taktik oder zur Vorbereitung der Fahrer“, begrüßte der Moderator der Auftakt-Pressekonferenz mit den oben genannten Favoriten am Freitagvormittag die versammelten Journalisten.

Einen deutschen Sieger sucht man in den Siegerlisten der bisherigen 92. Austragungen übrigens vergebens. Lediglich Fabian Wegmann konnte im Jahr 2004 – damals noch im Trikot des Team Gerolsteiners – das Grüne Trikot des Bergkönigs mit in die Heimat nehmen. Der zweimalige Deutscher Meister und heutige Milram-Profi wird auch in diesem Jahr als einer von elf deutschen Profis am Giro teilnehmen.

Die 22 teilnehmenden Mannschaften: Acqua & Sapone (ITA), Ag2r-La Mondiale (FRA), Androni Giocattoli (ITA), Astana (KAZ), Bbox Bouygues Telecom (FRA), BMC Racing Team (USA), Caisse d’Epargne (ESP), Cervélo TestTeam (SUI), Colnago-CSF Inox (IRL), Cofidis-Le Credit en Ligne (FRA), Footon-Servetto (ESP), Garmin-Transitions (USA), Lampre – Farnese Vini (ITA), Liquigas-Doimo (ITA), Omega Pharma-Lotto (BEL), Quick Step (BEL), Rabobank (NEL), Team Sky (GBR), Team HTC-Columbia (USA), Team Katusha (RUS), Team Milram (GER), Team Saxo Bank (DEN)

Deutsche Teilnehmer: Linus Gerdemann, Fabian Wegmann, Markus Fothen, Robert Förster, Dominik Roels, Matthias Ruß, Paul Voß (alle Team Milram), André Greipel, Marcel Sieberg (beide HTC-Columbia), Danilo Hondo (Lampre-Farnese Vini), Sebastian Lang (Omega Pharma-Lotto)

Etappenplan 93. Giro d’Italia (8. – 30. Mai 2010)

1. Etappe (8. Mai): Amsterdam (8,4 km, Einzelzeitfahren)
2. Etappe (9. Mai): Amsterdam – Utrech (209 km)
3. Etappe (10. Mai): Amsterdam – Middelburg (209 km)
Ruhetag (11. Mai)
4. Etappe (12. Mai): Savigliano – Cuneo (32,5 km – Mannschaftszeitfahren)
5. Etappe (13. Mai): Novara – Novi Ligure (168 km)
6. Etappe (14. Mai): Fidenza – Carrara (166 km)
7. Etappe (15. Mai): Carrara – Montalcino (215 km)
8. Etappe (16. Mai): Chianciano Terme – Terminillo (189 km)
9. Etappe (17. Mai): Frosinone – Cava dei Tirreni (188 km)
10. Etappe (18. Mai): Avellino – Bitonto (220 km)
11. Etappe (19. Mai): Lucera – L’Aquila (256 km)
12. Etappe (20. Mai): Città Sant’Angelo – Porto Recanati (191 km)
13. Etappe (21. Mai): Porto Recanati – Cesenatico (222 km)
14. Etappe (22. Mai): Ferrara – Asolo (201 km)
15. Etappe (23. Mai): Mestre – Monte Zoncolan (218 km)
Ruhetag (24. Mai)
16. Etappe (25. Mai): St. Vigil in Enneberg – Kronplatz (12,9 km – Bergzeitfahren)
17. Etappe (26. Mai): Bruneck – Peio Terme (173 km)
18. Etappe (27. Mai): Levico Terme – Brescia (151 km)
19. Etappe (28. Mai): Brescia – Aprica (195 km)
20. Etappe (29. Mai): Bormio Ponte di Legno Tonale (178 km)
21. Etappe (30. Mai): Verona (15,3 km, Einzelzeitfahren)

Gesamtlänge: 3.418 km

Sieger seit 2000:

2009: Denis Menchov (RUS)
2008: Albert Contador (ESP)
2007: Danilo Di Luca (ITA)
2006: Ivan Basso (ITA)
2005: Paolo Savoldelli (ITA)
2004: Damiano Cunego (ITA)
2003: Gilberto Simoni (ITA)
2002: Paolo Savoldelli (ITA)
2001: Gilberto Simoni (ITA)
2000: Stefano Garzelli (ITA)

Deutsche Sieger: Fehlanzeige

Vorläufige Starterliste

Webseite Veranstalter

TV: Eurosport überträgt alle Etappen live

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.