Martin weiter in Weiß durch Frankreich

Bester Jungprofi der Tour 2009: Tony Martin (Columbia-HTC) - Foto: Columbia-HTC / TDWSPORT.COMEines ist nach der achten Etappe der Tour de France 2009 sicher: Tony Martin wird das Weiße Trikot des besten Jungprofis – sollte er nicht vorher verletzungsbedingt aussteigen müssen – auch über die legendären Anstiege Col d’Aspin und Col du Tourmalet tragen.

Souverän wehrte der 24-jährige Columbia-Profi die Angriffe des Luxemburgers Andy Schleck auf dem achten Teilstück der 96. Frankreich-Rundfahrt ab. Der Saxo-Bank-Profi konnte das begehrte Trikot der Fahrer unter 25 Jahren im vergangenen Jahr gewinnen und gilt in diesem Jahr sogar als Anwärter auf den Gesamtsieg der „Großen Schleife“.

Schleck-Angriff abgewehrt

„Andy Schleck hatte es mit seinen Attacken auf mich abgesehen“, sagte Martin am Ende der zweiten Etappe durch die Pyrenäen, auf der er auch seinen siebten Gesamtrang verteidigen konnte. Sein Erfolgsrezept erscheint dabei sehr simpel: „Das Weiße Trikot ist die Motivation, die mich die Berge hochträgt“, gab der Zeitfahrspezialist nach dem Rennen routiniert zum Besten.

Nunmehr seit sechs Tagen trägt der gebürtige Cottbuser, der das Radfahren jedoch im Süden Hessens lernte, das Trikot über Frankreich‘ Straßen. Zumindest teamintern dürfte der ausgebildete Polizeimeister zum Co-Kapitän des US-Rennstalls neben dem Luxemburger Kim Kirchen, der auf Platz 19 rangiert, aufgestiegen sein. Kirchen‘ Rückstand auf Martin beträgt mittlerweile 2:16 Minuten, eine weitere Beförderung des Bergkönigs und Gesamtzweiten der diesjährigen Tour de Suisse scheint nicht ausgeschlossen. Der stets zurückhaltende Martin wird sicherlich (noch) keine Ansprüche auf die Kapitänsrolle beim T-Mobile-Nachfolger stellen, dafür ist die Tour – und auch Martin – noch zu jung.

Kirchen „noch“ Columbia-Kapitän

Sollte der Youngster aber auch in den Alpen noch derart gut platziert sein, könnte auch bei der Columbia-Teamleitung um Rennstall-Chef Bob Stapleton und Sportdirektor Rolf Aldag ein Umdenken stattfinden. Der US-Amerikaner und der Westfale halten aus Achtung vor Kirchen‘ Erfolgen bei den letzten Frankreich-Rundfahrten dem Luxemburger die Treue. „Kim ist Siebter und Achter bei der Tour gewesen, er hat das Recht auf eine Kapitänsrolle“, wird der ehemalige Zabel-Helfer Aldag auf „sport.ard.de“ zitiert.

Vor zwölf Jahren kippte im damaligen Team Telekom auch die Hackordnung zu Gunsten eines jungen Mannes aus den neuen Bundesländern, der wenig später als erster Deutscher die Tour gewinnen sollte: Jan Ullrich fuhr den ursprünglich angedachten Kapitän und amtierenden Tour-Sieger Bjarne Riis förmlich ins zweite Glied. Zwar wehrt sich Martin gegen Vergleiche mit dem mittlerweile tief gefallenen deutschen Rad-Idol, aber sicherlich nicht dagegen, sich am 26. Juli in Paris eines der Wertungstrikots zum letzten Mal überzustreifen.

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