Hamilton acht Jahre gesperrt
Der ehemalige Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton ist wegen Steroid-Missbrauches acht Jahre gesperrt worden, was einer lebenslangen Sperre gleichkommt.
Dies entschied die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) und reagierte damit auf den zweiten, offiziellen positiven Doping-Befund des US-Amerikaners. Warum die USADA keine lebenslange Sperre verhängte, was den Statuten nach angemessen wäre, bleibt deren Geheimnis. Das Urteil kommt eher einer Schikane Hamiltons gleich: Beim Ablauf der Sperre wäre der überführte „Sünder“ 46 Jahre alt. Ganz abgesehen davon hatte der 38-jährige Hamilton hatte nach Bekanntwerden des positiven Tests vor knapp zwei Monaten seinen Rücktritt vom aktiven Radsport erklärt.
„Unglücklich und Entmutigend“
Hamilton leidet seit längerer Zeit unter Depressionen, die sich durch die Scheidung von seiner Frau und der Brustkrebs-Erkrankung seiner Mutter verschlimmert haben. Das bei einer Trainingskontrolle gefundene Steroid Dehydroepiandrosteron (DHEA ist Bestandteil eines Anti-Depressivum. Der amtierende US-Straßenmeister nannte die Sperre und ihre Dauer „unglücklich und entmutigend“. Er werde sich in Zukunft „seiner Mutter und der Heilung seiner Depressionen“ widmen, sagte Hamilton dem Internetanbieter Cyclingnews.com.
Bereits am 11. September des Jahres 2004 wurde der ehemalige Armstrong-Helfer des Blutdopings bei der Spanien-Rundfahrt überführt, aber erst im April 2005 für zwei Jahre gesperrt. Wenige Wochen zuvor war Hamilton bei seinem Sieg im Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Athen bereits positiv getestet worden. Die Medallie durfte Hamiliton nur behalten, weil die B-Probe wegen unsachgerechter Lagerung als rechtlicht nicht verwertbar erklärt wurde. Auch zu den Kunden des Madrider Doping-Arztes Eufemiano Fuentes soll der amtierende US-Straßenmeister gehört haben.
Vor seinem Engagement bei der drittklassigen Rock-Racing-Mannschaft stand Hamilton bei den Teams US Postal, CSC, Phonak und Tinkoff unter Vertrag.
Foto: © Edward Madden / dotcycling.com