Vieles neu macht der Mai beim „Eschborn-Frankfurt City Loop“

Das Peleton bei 'Rund um den Henninger-Turm' 2008 - Foto: Jana Lipovsky Mit vielen Neuerungen wartet die 48. Auflage des hessischen Radklassikers am 1. Mai auf, die erste Änderung fällt schon beim Blick auf den Titel auf.

„Eschborn-Frankfurt City Loop“ statt „Rund um den Henninger-Turm“ heißt es am Tag der Arbeit für rund 3500 Radsportler, verteilt auf 15 Rennen – eine im Radsport weltweite einmalige Angelegenheit. Die meiste Aufmerksamkeit wird dabei standesgemäß den knapp 140 Profis zu Teil, die 190,8 Kilometer durch Eschborn, Frankfurt und den Taunus absolvieren werden. Der Radsport-Weltverband UCI hat trotz den vielen Neuerungen das Rennen wieder mit den Prädikat „Hors Categorie“ versehen, ein Gütesiegel, der stolz macht.

Doch nicht nur der Name ist neu, auch die Strecke hat sich im Vergleich zum „Henninger-Turm“ geändert, wenn auch die Kernpunkte des Rennens erhalten blieben. Start und Ziel des „Eschborn-Frankfurt City Loop“ sind umgezogen: von der Darmstädter Landstraße in Frankfurt-Sachsenhausen nach Frankfurt-Riedberg, Altenhöferallee, was Veranstalter Bernd Moos-Achenbach zur Sorge veranlaßt, dass „die Radsport-Fans zum falschen Ziel gehen“.

„Wenn man sich so umhört, denken die Frankfurter immer noch, die Weltklasse-Profis haben auf der Darmstädter Landstraße in Sachsenhausen ihr Finale. Dabei steht seit mehreren Monaten fest, dass das Ziel in Frankfurt- Riedberg auf der Altenhöferallee ist. Riedberg ist mit Auto und öffentliche Verkehrsmitteln gut zu erreichen.“

Namensgeber erhalten das Rennen

Dafür, dass das Rennen im Jahr 2009 überhaupt noch stattfindet, musste Moos-Achenbach lange kämpfen, lange stand eine weitere Austragung mehr als auf der Kippe. Erst die Finanzspritzen der beiden neuen Namensgeber sorgte dafür, dass auch an diesem 1. Mai tausende Radsportfans nach Frankfurt und den Taunus pilgern werden.

„Ganz klar: Eschborn und Frankfurt haben die Veranstaltung gerettet“, sagt Moos-Achenbach. 150 000 Euro gibt die Taunus-Stadt Eschborn, die Bankenmetropole Frankfurt ist mit 100 000 Euro dabei. Dafür befindet sich der Start in Eschborn, und der Name der Stadt taucht an erster Stelle im Titel auf. Bleibt zu hoffen, dass sich dies auch beim letzten Radsportfan bis zum Freitag rumgesprochen hat.

Starkes Teilnehmerfeld

Wie jedes Jahr gehen besonders die deutschen Fahrer mit großen Ambitionen des Klassikers. Vor allem das einzig deutsche ProTour-Team Milram steht nach dem bis jetzt eher mageren Saisonverlauf, mit seinen beiden Kapitänen Linus Gerdemann und Gerald Ciolek unter besonders großen Erfolgsruck. Selbst deren beiden „Edelhelfer“ Fabian Wegmann und Christian Knees sind für einen Sieg in Frankfurt gut.

Sinkewitz führt PSK-Whirlpool an

Im Blickpunkt steht auch die Rückkehr des Osthessens Patrik Sinkewitz, der die tschechische Mannschaft PSK-Whirlpool anführen wird. Der 28-Jährige konnte im Jahr 2007 an der Darmstädter Straße das Rennen gewinnen, wenige Monate bevor er bei der Tour de France des Dopings überführt wurde. Doch Sinkewitz ist nach umfassenden Geständnis und einjähriger Sperre heiß auf einen zweiten Sieg in der Main-Metropole.

Saxo Bank mit Vorjahressieger Kroon

In starker Besetzung kommt auch die dänische Saxo-Bank-Mannschaft nach Hessen. Neben Vorjahressieger Karsten Kroon, der im Jahr 2004 bereits einmal am „Henninger-Turm“ siegte, hat das Team den frisch gebackenen Lüttich-Bastogne-Lüttich-Sieger Andy Schleck aus Luxemburg im Gepäck. Auch dessen älterer Bruder Fränk wird auf der Meldeliste des Veranstalters geführt. Der Berliner Jens Voigt wird in diesem Jahr allerdings erneut fehlen.

Vier ProTour-Teams gemeldet

Neben Milram und Saxo Bank nehmen mit der belgischen Equipe Silence-Lotto und der niederländischen Rabobank-Mannschaft zwei weitere Rennställe mit ProTour-Status bei der Fahrt durch den Taunus teil. Unter neun Pro-Continental befindet sich neben der Sinkewitz-Mannschaft PSK-Whirlpool auch das neugegründete und äußerst erfolgreiche kanadisch-schweizerische Cervélo-Team, das mit Martin Reimer auch einen deutschen Fahrer in seinen Reihen hat.

Fehlen wird hingegen der Shootingstar der Klassiker-Saison, der Deutsch-Australier Heinrich Haussler, ebenfalls aus der Cervélo-Mannschaft. Der Zweite von Mailand-San Remo und der Flandern-Rundfahrt weilt momentan im Urlaub, um sich danach gezielt auf die Tour de France vorzubereiten. Dafür sitzt mit Jens Zemke aus Wiesbaden ein Lokalmatador im Begleitauto der Cervélo-Truppe, die vom Spanier Xavier Florencio und dem Australier Simon Gerrans angeführt wird. Letzterer gewann bei der Tour de France 2008 eine Etappe, damals aber noch im Trikot der mittlerweile aufgelösten Credit Agricole-Mannschaft.

Komplettiert werden die 17 Mannschaften von den vier drittklassigen deutschen Mannschaft Kuota-Indeland, LKT Brandenburg, Heizomat und dem Team Nutrixxion-Sparkasse.

Teilnehmende Teams: Team Milram (Deutschland), Rabobank (Niederlande), Team Saxo Bank (Dänemark), Silence-Lotto (Belgien), Cervélo TestTeam (Schweiz), Team Vorarlberg-Corratec (Österreich), Elk Haus (Österreich), Skil-Shimano (Niederlande), Landbouwkrediet (Belgien), PSK Whirlpool (Tschechien), CSF Group Navigare (Irland), Vacansoleil (Niederlande), Topsport Vlaanderen (Belgien), Team Kuota-Indeland, Team LKT Brandenburg, Team Heizomat, Team Nutrixxion-Sparkasse (alle Deutschland)

Webseite des Veranstalter

Starterliste des Veranstalters

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