52,8 steinige Kilometer bis zum Sieg in der Hölle des Nordens

Mit der 107. Austragung von Paris-Roubaix steht am kommenden Sonntag (11. April) das wohl härteste Eintagesrennen auf dem Programm der Radprofis und das dritte der fünf „Monumenten“ des Radsportjahres 2009.

Auf den 259,5 Kilometer von Compiègne  nach Roubaix warten nicht weniger als 52,8 Kilometer der gefürchteten Kopfsteinpflaster-Passagen – die sogenannten Pavés – aufgeteilt in 27 Abschnitte auf die Fahrer. Nicht zu Unrecht wird das Rennen auch gerne mit der ‘Hölle des Nordens’ tituliert. Das Rennen besitzt dank der berühmt-berüchtigten Kopfsteinpflasterpassagen einen völlig eigenen Charakter. Darum bietet sich je nach äußeren Bedingungen und Rennverlauf jedem Fahrertyp die Chance auf einen Erfolg. Die morgige sonnige Wettervorhersage dürfte einen etwas offeren Rennausgang zulassen.

Der berühmteste Abschnitt ist der 2.400 Meter lange Pavé im Wald von Arenberg, der bei Rennkilometer 164 auf die Fahrer wartet und eine Vorentscheidung herbeiführen könnte. Der Ausgang des Rennens ist bei Paris-Roubaix auch immer vom Wetter abhängig, je nasser die Pavés sind, desto mehr Stürze wird es geben und aus dem Rennen auch eine Art Lotteriespiel machen.

Im vergangenen Jahr konnte der Belgier Tom Boonen seinen zweiten Triumph bei der „Mutter aller Klassiker“ nach 2005 feiern. Der Quick.Step-Profi gehört auch in diesem Jahr zu den Topanwärtern auf einen Sieg im Vélodrom von Roubaix. Dem Weltmeister stehen mit Flandern-Rundfahrt-Sieger und Landsmann Stijn Devolder und dem Franzosen Sylvain Chavanel zwei erstklassiger Helfer zur Seite. Beide können selber zum Kreis der Favoriten gezählt werden.

Dreimal ist Hausslers Recht ?

Zu diesem gehört nach seinen beiden zweiten Plätzen bei Mailand-San Remo und der Flandern-Rundfahrt zweifelsohne auch der Wahl-Freiburger Heinrich Haussler aus dem Cervélo-Team. Ein weiterer Deutscher, der in Frankreich für eine Überraschung sorgen könnte ist der Zschopauer Marcus Burghardt aus dem US-Team Columbia. Auch dessen US-amerikanischer Teamkollege George Hincapie brennt bei seinem Lieblingsrennen auf den ersten Sieg.

In Bestform ist auch der Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) sicherlich einer der Top-Favoriten. Doch der Sieger der Ausgabe 2006 wurde durch eine Verletzung zurückgeworfen und geht etwas gehandicapt an den Star. Immer auf der Rechnung haben muss man den Italiener Filippo Pozzato (Katjuscha), der vor knapp zwei Wochen den E3 Prijs Vlaanderen gewinnen konnte. Als Geheimtipp gelten der Belgier Leif Hoste (Silence-Lotto) sowie der Niederländer Martijn Maaskant (Garmin-Slipstream).

Einen deutschen Sieg gab es übrigens erst bei dem erstmals im Jahre 1896 ausgetragenen Rennen: der gebürtige Bayer Josef Fischer gewann die Premiere.

Teilnehmende Teams: Team Milram (Deutschland), Quick.Step, Silence-Lotto, Topsort Vlaanderen, Landbouwkrediet (alle Belgien), Rabobank, Skil-Shimano, Vacansoleil (alle Niederlande), Team Saxo Bank (Dänemark), Columbia-Highroad, Garmin-Slipstream, BMC-Racing (alle USA), Francaise des Jeux, Ag2r-La Mondiale, Cofidis, Bouygues Telecom, Agritubel, (alle Frankreich), Astana (Luxemburg), Katjuscha (Russland), Liquigas, Lampre (beide Italien), Caisse d`Epargne, Euskaltel-Euskadi (beide Spanien), Cervélo Test-Team (Schweiz)

Sieger der letzten fünf Jahren:

2008: Tom Boonen (Belgien)
2007: Stuart O’Grady (Australien)
2006: Fabian Cancellara (Schweiz)
2005: Tom Boonen (Belgien)
2004: Magnus Backstedt (Schweden)

Webseite des Veranstalters

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