„La Gazzetta dello Sport“ : Valverde Kunde bei Fuentes

Der zweimalige ProTour-Gesamtsieger Alejandro Valverde ist nach italienischen Medienberichten zufolge als Kunde des Madrider Doping-Arztes Eufemiano Fuentes entlarvt.

Wie die „La Gazzetta dello Sport“ am heutigen Mittwoch (11.09.08) auf ihrer Webseite berichtet, habe eine Kontrolle des Italienischen Olympischen Komitee (CONI) bei dem Abstecher der Tour de France 2008 ins italienische Prato Nevoso den 28-jährigen Spanier überführt. Die entnommene Probe habe man mit einem bei Fuentes im Jahr 2006 gefundenen Blutbeutel abgeglichen, der dem Caisse d’Epargne-Fahrer zugeordnet sein soll. Eine DNA-Analyse soll dabei zweifelsfrei die Übereinstimmung beider Proben ergeben haben.

Ausflug nach Italien verhängnisvoll ?

Bei dem Abstecher der Frankreich-Rundfahrt ins Nachbarland Italien hatte das CONI am 21. Juli 2008 in Prato Nevoso 21 Fahrer einer überraschenden Blut-Kontrolle unterzogen. Unter ihnen war neben Valverde unter anderem auch der Luxemburger Fränk Schleck, der Kontakte zu Fuentes bereits zugegeben hatte. Die Proben wurden nun mit jenen verglichen, die die spanische Polizei 2006 in einer Praxis Fuentes in Madrid fand.

Wie das CONI am Mittwoch auf seiner Homepage mitteilte, sei Valverde bereits für den kommenden Montag zu einer Anhörung nach Rom geladen worden. Interessant dürfte sein, wie die spanische Justiz und der Weltradsport-Verband (UCI) mit dem Fall umgehen. In Spanien wurden die Ermittlungen vor wenigen Tagen zum dritten Male aufgenommen, nachdem sie zuvor zweimal eingestellt wurden.

Codename „Valv – Piti“

Valverde gehörte seit Beginn der „Operacion Puerto“ zu den Fahren, die verdächtigt werden, Blutdoping unter Anleitung von Fuentes betrieben zu haben. Dem Klassiker- und Rundfahrtspezialisten soll dabei der Deckname „Valv- Piti“ zugeordnet worden sein. Der einzige Profi der zugab mit Hilfe von Fuentes gedopt zu haben, war der Ansbacher Jörg Jaksche, der seine Sperre inzwischen abgesessen hat.

Valverde befindet sich zur Zeit mit seinem Team bei der Mallorca-Challenge, die er aber bereits beendet hat. Eine tatsächliche Überführung des Spaniers könnte eine weitere Lawine im schon arg gebeutelten Radsport lostreten.

Foto: © Ragnar Singsaas