US-Behörden stellen Doping-Ermittlungen gegen Armstrong ein

Vorerst aus dem Fokus der Ermittler: Lance Armstrong - Foto: Jered GruberLance Armstrong kann aufatmen: Die US-Staatsanwaltschaft hat ihre Dopingermittlungen gegen den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger sowie dessen ehemaliges US-Postal-Team eingestellt.

Der Fall sei abgeschlossen und es werde keine Anklage gegen den 40-jährigen Texaner erhoben, teilte Staatsanwalt Andre Birotte in einer Erklärung mit. Gründe für die Einstellung der Ermittlungen nannte die in Los Angeles sitzende US-Behörde nicht. Armstrong muss, zumindest vorerst, keine strafrechtlichen Konsequenzen mehr fürchten.

Knapp zwei Jahre hatte Chefermittler Jeff Novitzky und sein Team versucht, Armstrong und dessen von der US-Regierung gesponserten Rennstall US Postal systematisches Doping in den Jahren 1999 bis 2005 nachzuweisen. Ehemalige Helfer Armstrongs, wie die selbst des Dopings überführten und geständigen Floyd Landis und Tyler Hamilton, hatten ihren ehemaligen Kapitän schwer belastet und über teaminterne Dopingpraktiken ausgesagt.

„Ich bin erfreut, zu erfahren, dass die US-Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen beendet hat. Es ist die richtige Entscheidung“, ließ Armstrong die Einstellung der Ermittlungen durch einen Sprecher kommentieren. „Ich freue mich jetzt darauf, mein Leben als Vater, Wettkämpfer und Anwalt für den Kampf gegen Krebs ohne diese Ablenkung fortzusetzen“, so der Ex-Profi weiter.

US-Anti-Doping-Agentur USADA ermittelt weiter

Ganz auf der sicheren Seite darf sich der einstige „Tourminator“ jedoch nicht wähnen. Die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA teilte mit, dass man die Untersuchungen fortsetzen werde. „Anders als für die US-Staatsanwaltschaft ist der Job der USADA, den Sport sauber zu halten und nicht, Strafgesetze durchzusetzen. Unsere Untersuchungen gegen Doping im Radsport werden fortgesetzt und wir warten schon darauf, die Informationen zu bekommen, die in der staatlichen Untersuchung gesammelt wurden“, teilte USADA-Chef Travis Tygart mit.

Armstrong selber hatte Doping stets abgestritten – trotz teilweise schwerwiegender Indizien. Im Jahr 2005 veröffentlichte die französische Sporttageszeitung L’Equipe die Ergebnisse der nachträglich untersuchten Proben des siebenmaligen Tour-Siegers – Befund: Spuren des Blutdopingmittels EPO. Bei der Entnahme 1999 gab es noch keinen zuverlässigen Test auf EPO, was eine sportjuristische Verurteilung Armstrongs damals noch vereitelte.

Foto: Jered Gruber

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