Jens Zemkes Paris-Nizza-Tagebuch: Wie eine kreischenden Horde Teenies
Nach zwei Etappen die so gar nicht nach unserem Geschmack waren, gelang unserem neu geformten Team Bora-hansgrohe endlich der große Wurf: Der erste Sieg bei einem WorldTour-Rennen durch unseren irischen Top-Sprinter Sam Bennett.
Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, wenn man bedenkt, dass er die absolute Weltelite in einem Sprint Royal geschlagen hat. Insgeheim hatte ich schon gestern auf ihn gehofft, aber als im Ziel über Funk kam, „the winner is Sam Bennett“, stiegen die Dezibel in unserem Auto auf Werte einer kreischenden Horde Teenies.
Vertrauen hat sich ausgezahlt
Das Vertrauen in ihn und die Mannschaft hat sich also ausgezahlt und er erzählte mir grade, dass er nach der Siegerehrung auch eine Träne verdrücken musste, genauso, wie mein Sportlicher-Leiter-Kollege Christian Pömer.
Das sind auch Tage, die man so schnell nicht vergisst, denn bei einem Rennen, wie Paris-Nizza sind 22 Teams mit ihren Topleuten am Start und viele fahren nach Hause , ohne etwas brauchbares mitzunehmen.
Oft sitzt dann der Frust tief und der Druck erhöht sich einen Erfolg einzufahren. Für uns ist alles, was jetzt kommt ein Bonus, wobei Sam bei der nächsten Sprint Etappe auch zu beachten ist.
A votre sante,
Euer Jens
Jens Zemke (50) ist seit Beginn der Saison 2017 Sportlicher Leiter beim deutschen WorldTour-Rennstall Bora-hansgrohe. Für radsportkompakt.de berichtet der viermalige deutsche Bergmeister von den Erlebnissen seines Teams am bei Paris-Nizza.
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