Paris-Nizza-Tagebuch: Strömender Regen vor der Fahrt zur Sonne
Nach fünf Jahren beim südafrikanischen Team MTN Qhubeka beziehungsweise Dimension Data ist die Fernfahrt von Paris nach Nizza mein erster Einsatz bei einem WorldTour-Rennen für das deutsche Team Bora-hansgrohe.
Die Fahrt zur Sonne macht ihrem Namen zum Start hoffentlich alle Ehre, denn einen Tag vor Beginn regnete in Strömen. Alle Rennfahrer sind bereits am Freitagabend angereist und unsere Köchin Vroni hat bereits ihr erstes Dinner gezaubert.
Emanuel Buchmann laboriert noch ein wenig an einer Magen und Darminfektion, aber bei den ersten Flachetappen sollten wir ihn wohl durchbekommen, damit er sich in den Bergetappen ausleben kann.
Hoch auf 1678 Meter
Paris-Nizza ist ein absolutes Traditionsrennen – und wird in diesem Jahr bereits zum 75. Mal ausgetragen. Noch nie ist man in dieser Jahreszeit auf 1678 Meter Höhe gefahren und wir werden sehen, ob das neue Wetterprotokoll wieder zur Anwendung kommen muss, nachdem es in Australien mal zu heiß und in Dubai zu windig war.
Viermal werden die Sprinter ihre Chance bekommen – und von denen ist die Crème de la Crème hier. Einmal dürfen die Zeitfahrspezialisten ran und drei Etappen sind für die Bergfahrer. Zu gerne denke ich an die Austragung vom letzten Jahr zurück, als es kaum spannender hätte zugehen können und Geraint Thomas ein paar Sekündchen vor Alberto Contador rettete.
Ich hoffe unsere Jungs von bora-Hansgrohe können sich gut in Szene setzten und WorldTour-Punkte sammeln, um weiterhin auf Platz drei der Mannschaftswertung zu stehen.
Salut,
Euer Jens
Jens Zemke (50) ist seit Beginn der Saison 2017 Sportlicher Leiter beim deutschen WorldTour-Rennstall Bora-hansgrohe. Für radsportkompakt.de berichtet der viermalige deutsche Bergmeister von den Erlebnissen seines Teams am bei Paris-Nizza.
Foto: Privat