Turbulent Tage in den Alpen

Jon auf der Bielerhöhe auf 2. Etappe der Schwalbe-Tour-Transalp 2011 - Foto: EigeneTurbulente Tage für das Team REI90: das Dach der Tour, Gletscher und Weinberge, die Königsetappe sowie ein Ausfall bei den letzten 3 Etappen der 9. Schwalbe-Tour-Transalp.

Die Anfahrt auf das Stilfser Joch begann turbulent: zum Einen fiel mein vierzigster Geburtstag zusammen mit dem Anstieg auf den höchsten Punkt dieser Tour. Zum anderen hatten wir den Ausfall von Oliver kurz vor der ersten der insgesamt 48 Kehren zu beklagen. Die Folgen einer schlaflose Nacht sowie die Hitzeetappe durchs Vinschgau hatten ihm so sehr auf den Magen geschlagen, dass an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken war.

Stilfser Joch - Foto: Jon Prengel

Die 2.200 Höhenmeter am Stück hoch aufs Stilfser Joch überwand REI90 also mit der halben Mannschaft. Eine endlos erscheinende Anstrengung wurde mit einem Traumausblick entschädigt. Vor allem der Blick zurück auf die 48 Kehren erfüllte mich mit Stolz, was das nebenstehen Bild eindrucksvoll illustriert. Nach der rasanten Abfahrt folgten zwei weitere Pässe mit windigen Passagen ins 1800 Meter hoch gelegene Etappenziel Livigno.

Die fünfte Etappe war mit einer Gesamtstrecke von 111 km die kürzeste des diesjährigen Transalp. Dafür bot der Mortirolo den steilsten Anstieg der gesamten Tourtransalp. Nach dem Passo Foscagno und dem Passo d`Èira folgte der berüchtigte Mortirolo mit Rampen von bis zu 19%. Wir fuhren ihn in der Originalroute des Giro d`Italia vorbei am inzwischen verrosteten Pantani Denkmal. Nach einer rauschenden Abfahrt folgte auf einer verkehrsarmen Straße der flache Anstieg in den Wintersportort Ponte di Legno.

Die Königsetappe von Ponte di Legno nach Kaltern war die dritte schwere Bergetappe in Folge. Gleich zu Beginn ging es bergauf – nicht allzu steil, aber dennoch anstrengend und 12 km lang über den Passo Tonale. Ich fuhr ihn nun bereits zum zweiten Mal, da unser Hotel sich hier oben befand und ich ihn am Vorabend bereits hochgefahren war und am Morgen wieder herunter, um mich rechtzeitig im Startblock einzufinden.

Nach dem Tonale ging es ca 30 km durch ein schwierig zu fahrendes Tal. Es bildete sich eine etwa 30-köpfige Gruppe heraus, die sehr gut zusammenarbeitete und dem Gegenwind trotzte. Das folgende steile Brezer Joch hatte einige Kraft gekostet, so dass der langsame Anstieg über den Gumpenpass für mich zur Tortur wurde. Zahlreiche vorher überholte Fahrer mußte ich vorbeiziehen lassen. Durch die Weinberge ging es nun noch ein paar Mal rauf und runter bis das erlösende Ziel in Kaltern wartete.

Bis morgen – schöne Grüße aus den Alpen.

Jon

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Jon Prengel (39) und Oliver Hilla (40) bestreiten in diesem Jahr jeweils ihre zweite Tour Transalp. Für radsportkompakt.de berichten die beiden Hessen von ihren Erlebnissen bei dem siebentägigen Jedermann-Etappenrennen für Zweierteams durch die Alpen.

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