BMC lässt Ballan und Santambrogio wieder fahren

Das BMC Racing Team hat die Suspendierung gegen seine beiden italienischen Fahrer Alessandro Ballan und Mauro Santambrogio aufgehoben.

Wie der US-Rennstall am Dienstag in einer Pressemeldung bekanntgab, gebe es bis zum jetztigen Zeitpunkt keine Indizien dafür, dass die beiden Italiener in die Doping-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mantua involviert seien, die mehrere italienische Fahrer des Dopings bezichtigen sollen. Nach einem entsprechenden Bericht der Gazzetta dello Sport hatte der Rennstall die beiden ehemalige Lampre-Profis am 2. Mai vorübergehend vom Rennbetrieb ausgeschlossen.

„Bis jetzt hat uns keine Behörde diesbezüglich kontaktiert“, wird BMC-Racing-Team-Präsident Jim Ochowicz in der Pressemeldung zitiert. Weder der Weltverband UCI, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA noch das Nationalen Olympischen Komitee von Italien CONI habe den Rennstall „bezüglich Fragen über Doping zu den beiden Fahrern kontaktiert.“

Insgesamt 16 ehemalige oder aktuelle Lampre-Fahrer sowie die Sportlichen Leiter Fabrizio Bontempi, Maurizio Piovani und Giuseppe Saronni sollen im Fokus der Ermittlungen stehen. Ex-Weltmeister Ballan und Landsmann Santambrogio wechselten zur Saison 2010 von Lampre zu BMC.

Nach dem Gazzetta-Bericht soll Ballan mindestens zehnmal EPO-Blutdoping betrieben sowie Wachstumshormone benutzt haben. Ermittler sollen zudem „eindeutige Gespräche“ Ballans mit dem Apotheker Guido Nigrelli in Mariana Mantovana mitgehört haben. Nigrelli steht im Verdacht, das Zentrum eines Dopingnetzwerks zu sein.

Als “Sakristei des Dopings bezeichnet die “Gazzetta” die Apotheke das Mediziniers. Mit Anabolika, EPO und Hormonen sollen die Lampre-Profis von Nigrelli und seinem Freund Fiorenzo Bonazzi versorgt und beraten worden. “Ballan wäre ohne Chemie nie etwas geworden”, zitierte die Zeitung Nigrelli, der ein guter Freund des mittlerweile geschassten Lampre-Teamchefs Saronni sein soll.

Foto: Sjar Adona