109. Mailand-Sanremo: Degenkolb muss passen, Kittel und „Video-Schiedsrichter“ debütieren – Sagan Topfavorit

Mit seinem Angriff am Poggio leitete Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) das Finale von Mailand-Sanremo 2017 ein - Foto: © BORA - hansgrohe / Stiehl Photography

Ohne die beiden Mitfavoriten John Degenkolb (Trek-Segafredo) und Fernando Gaviria (QuickStep-Floors), dafür mit „Primavera“-Debütant Marcel Kittel (Kuatsha-Alpecin) und dem neu eingeführten „Video-Schiedsrichter“ wartet am Samstag die 109. Austragung von Mailand-Sanremo auf.

So musste Degenkolb, Sieger im Jahre 2015, seinen Start beim traditionsreichen italienischen Frühjahrsklassiker aufgrund einer Nasennebenhöhlenentzündung absagen. Die Erkrankung hatte sich der 29 Jahre alte Thüringer bei Paris-Nizza zugezogen und musste die französische Fernfahrt deswegen nach der fünften Etappe vorzeitig beenden. „Ich bin darüber auch total traurig und enttäuscht. Aber am Ende ist die Gesundheit immer das Wichtigste“, teilte Degenkolb über Instagram mit.

Ebenfalls nicht am Start des 291 Kilometer langen Radsportmonuments von Mailand auf die Via Roma in Sanremo wird der für den Falle einer Sprintankunft als Siegesanwärter gehandelte Kolumbianer Gaviria gehen. Der 23-Jährige zog sich bei seinem Sturz auf der sechsten Etappe der italienischen Fernfahrt Tirreno-Adricatico einen Bruch des Mittelhandknochens zu und wurde bereits operiert.

Kittel feiert Debüt – Sagan und Kwiatkowski Topfavoriten

Hingegen erstmals bei der „La Primavera“ starten wird der bei Tirreno-Adricatico zweimal erfolgreiche Kittel. Mit großen Ambitionen reist der 29 Jahre alte Katusha-Alpecin-Profi jedoch nicht zu seinem Debüt nach Mailand. „Wenn man sich die letzten Jahre anschaut, war es immer eine Gruppe von Allroundern. Es wird sehr schwer für einen Sprinter, vorne dabei zu sein“, sagte der Arnstädter. Auch für den Rostocker André Greipel (Lotto Soudal) dürfte im Falle einer Ausreißergruppe der finale Anstieg zum Poggio di Sanremo zu schwer sein, um rund 7,5 Kilometer später auf der Via Roma um den Sieg mitzusprinten.

Siegesanwärter Nummer eins ist auch in diesem Jahr Weltmeister Peter Sagan aus dem deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall. Sowohl im Falle eines Massensprints als auch einer Ausreißergruppe steht der 28-jährige Slowake, der noch auf seinen ersten Primavera-Sieg wartet, ganz oben auf der Liste der Topfavoriten. Im Vorjahr musste sich Sagan, der mit seinem Angriff am Poggio im Vorjahr das Finale einleitete, erst nach Fotofinish-Entscheid dem Polen Michal Kwiatkowski (Sky) geschlagen geben. Der Weltmeister des Jahres 2014 gilt nach seinem Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico auch in diesem Jahr als einer der heißen Siegesanwärter.

Zahlreiche Sprinter hoffen auf Massensprint

Zu dem erweiterten Kreis auf den Sieg im Falle einer Ausreißergruppe zählen auch der belgische Olympiasieger Gred van Avermaet, der französischen Vorjahresdritte Julian Alaphilippe sowie dessen belgischer Quick-Step-Teamkollege Philippe Gilbert. Auch der französische Meister Arnaud Démare (Groupma-FDJ) schickt sich an, zum zweiten Mal nach 2016 als Erster über den Zielstrich in Sanremo zu sprinten.

Ebenfalls Siegchancen rechnen sich die beiden Italiener Elia Viviani (Quick-Step Floors) und Matteo Trentin (Mitchelton-Scott) sowie die beiden Norweger Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates/Sieger 2014) aus. Lediglich Außenseiterchancen dürfte hingegen der Brite Mark Cavendish (Dimension Data) haben. Der Sieger des Jahres 2009 laboriert noch an den Folgen einer Rippenprellung, die er sich beim Mannschaftszeitfahrern zum Auftakt von Tirreno-Adriatico zugezogen hatte.

Erstmals mit „Video-Schiedsrichter“

Neben Sprinter Kittel wird es indes noch einen weiteren „Debütanten“ in Italien geben: Erstmals wird wird bei einem Rennen in Person des Italieners Gianluca Crocetti ein „Video-Schiedsrichter“ zum Einsatz kommen. Dieser kommt in der Saison 2018 bei den drei großen Rundfahrten, den fünf Radsport-Monumenten sowie bei den Straßen-Weltmeisterschaften zum Einsatz.

Foto: © BORAhansgrohe / Stiehl Photography

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