Fasziniert von Strasser: Auch Voigt dachte an 24-Stunden-Bahn-Weltrekordversuch

Fühlt sich nicht nur auf der Straße wohl: Ex-Profi Jens Voigt - Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

Zu spät geweckter Ehrgeiz: Mit großer Bewunderung hat der einstige Stundenweltrekordler Jens Voigt den 24-Stunden-Bahn-Weltrekord des Österreichers Christoph Strasser verfolgt – und kurzzeitig selber Gefallen an einem Rekordversuch gefunden.

„Tatsächlich verfolge ich das mit Interesse. Ich finde das ist eine absolut faszinierende Herausforderung. Der Gedanke kam mir auch schon ein-, zweimal“, sagte der 46 Jahre alte Ex-Profi radsportkompakt.de am Rande einer Presserunde zum 107. Berliner Sechstagerennen (25. bis 30. Januar 2018). Doch für den 17-maligen Tour-de-France-Teilnehmer kommt dieser Gedanke wohl zu spät. 

Drei Jahre zu spät

„Dafür müsste ich jetzt ein Jahr trainieren oder ich hätte es direkt nach meinem Karriereende machen müssen, als ich noch etwas Überschussform hatte. Jetzt drei Jahre später und mit viel zu wenig Training kann ich das nicht mehr“, meinte Voigt. Der Leistung Strassers zollte der gebürtige Mecklenburger ein großes Lob und sagte: „Das war schon richtig schnell. 24 Stunden lang einen fast 40er-Schnitt zu fahren – ‚Chapeau, Chapeau‘ kann ich da nur sagen.“

Strasser hatte am 15. September diesen Jahres im Velodrom im schweizerischen Grenchen die Bestmarke des Slowenen Marko Baloh aus dem Jahr 2010 um exakt 38,113 Kilometer übertroffen. Insgesamt 941,873 Kilometer verteilt auf 3767 Runden konnte der 34 Jahre alte Österreicher trotz Magenproblemen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 39,24 km/h auf das Oval bringen. Auf der selben Bahn hatte Voigt am 18. September 2014 einen neuen Stundenweltrekord aufgestellt. Danach beendete Voigt im Alter von 43 Jahren seine aktive Laufbahn. 42 Tage später verbesserte der Österreicher Matthias Brändle den Rekord Voigts in Aigle (Schweiz) um 735 Meter.

Start bei Berliner Sechstagerennen möglich

Eine Rückkehr auf die Bahn könnte für den zweimaligen Tour-de-France-Etappensieger indes am 25. Januar 2018 beim Auftakt der Sixdays in Berlin erfolgen. Der Wahl-Berliner erwägt dort bei der sogenannten „Nacht der Legenden“ im Vorfeld des Profirennens an den Start zu gehen. „Ein paar Runden werde ich da schon schaffen“, sagte Voigt lachend. Sicher ist dies jedoch noch nicht, aber die Chancen Voigt auf das Rund im Berliner Velodrom zu locken, stehen offenbar nicht schlecht. „Unser Wunsch war es immer, dass Jens hier in Berlin fährt“, sagte Dieter Stein, Sportlicher Leiter des Traditionsrennen in der Hauptstadt.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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