24-Stunden-Weltrekord auf der Bahn: Martin, Eisel & Co. glauben an Strasser

Will mehr als 903,73 Kilometer in 24 Stunden auf der Bahn zurücklegen: Christoph Strasser - Foto: © Tana Hell (tana-hell.com) / Instagram: @bytanahell

In vier Tagen möchte der österreichische Extrem-Radsportler Christoph Strasser im Velodrom im schweizerischen Grenchen einen neuen 24-Stunden-Weltrekord auf der Bahn aufstellen. Bekannte Straßenprofis glauben an eine neue Bestmarke durch den 34-Jährigen aus der Steiermark.

Bei 903,76 Kilometer steht der aktuelle Weltrekord, den der Slowene Marko Baloh im Jahr 2010 in Italien aufstellte. Dieser Marke will der vierfache Race-Across-America-Gewinner Strasser, der am letzten September-Wochenende beim „King of the Lake“ rund um den Attersee auf Platz drei fuhr, ab Samstag (13 Uhr / Livestream auf: www.christophstrasser.at) überbieten.

Tony Martin: „Ein cooles Projekt“

„Das ist auf jeden Fall ein cooles Projekt. Wobei ich mir selber nicht vorstellen könnte, 24 Stunden im Kreis auf der Bahn zu fahren. Respekt, wenn Christoph sein Ziel umsetzt! Ich wünsche ihm dafür alles Gute“, sagte der viermalige Zeitfahrweltmeister Tony Martin (Katusha-Alpecin) respektvoll vor dem Vorhabens Strassers, der am 22. März 2015 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin mit 896 Kilometern bereits den Weltrekord im Freien aufstellte. Um 56 Kilometer verbessterte Strasser damals den Rekord des Slowenens Jure Robic.

Brändle: „Stärkere Fliehkräfte auf der Bahn“

„Also ich möchte nicht 24 Stunden auf der Bahn fahren. Den geplanten Schnitt von 38 bis 40 km/h sehe ich als durchaus realistisch, aber auf der Bahn ist eben alles etwas komplizierter. Du hast kein Betreuerauto, woher man Riegel oder Getränke bekommt“, meinte indes Strassers Landsmann Matthias Brändle (Trek-Segafredo). „Die größte Herausforderung sehe ich darin, so lange im Sattel sitzen zu können. Auf der Bahn wirken stärkere Fliehkräfte und die beanspruchen das Hinterteil mehr als beim ‚Geradeausfahren'“, ergänzte der 27-Jährige, der vom 30. Oktober 2014 bis zum 8. Februar 2015 den Stunden-Weltrekord innehatte.

„Was für ein Rekordversuch! Ich traue Christoph die Leistung durchaus zu. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass gerade auf der Bahn sehr hohe Konzentration nötig ist – mehr als auf der Straße. Über diese enorme Rundenanzahl von knapp 4.000 Runden und die Dauer von einem ganzen Tag wird dies wohl das ausschlaggebende Kriterium werden. Wenn es jemand schafft, dann Christoph! Ich werde es natürlich gespannt mitverfolgen“, sagte indes Stefan Denifl, in diesem Jahr Gesamtsieger der Österreich Rundfahrt und Etappensieger bei der Spanien-Rundfahrt.

Eisel: „Christoph schafft das“

Auch Bernhard Eisel (Dimension Data) glaubt an seinen Landsmann. „Ich bin sicher, Christoph schafft das. Kraft und Ausdauer hat er auch für noch längere Distanzen. Aber gesund fürs Kreuz kann es nicht sein, wenn du fast 4.000 Runden im Kreis fährst! Ich bin früher viel im Oval gefahren, bei den Junioren war ich sogar bei den Weltmeisterschaften im Punkterennen dabei. Aber in all den vielen Jahren habe ich sicher keine 1.000 Kilometer auf der Bahn geschafft“, sagte der Gent-Wevelgem-Sieger von 2010 und UCI-Athletensprecher.

Bei seiner Generalprobe in Wien vergangene Woche brachte Strasser im Dusika Stadion in Wien in sechs Stunden bei einer Leistung von 251 Watt 252 Kilometer auf das Oval in der österreichischen Hauptstadt. Ein sehr gutes Vorzeichen, die Hoffnungen der berühmten Straßenprofis am Samstag in Grenchen erfüllen zu können.

Holte sich am Attersee den Feinschliff für seine 24-Stunden-Bahn-Weltrekordversuch: Christoph Strasser -

Holte sich am Attersee den Feinschliff für seine 24-Stunden-Bahn-Weltrekordversuch: Christoph Strasser – Foto: © Tana Hell / Instagram: @bytanahell

Fotos: © Tana Hell / Instagram: @bytanahell

Bilder vom King of the Lake stehen bei einem internationalen Fotowettbewerb zur Wahl -> http://bit.ly/2fYM6jM

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