„Würde am liebsten nach Hause fahren“: De Gendt stinksauer über Jury-Entscheid

Kann sich mit der Jury-Entscheidung über den kämpferischsten Fahrer überhaupt nicht anfreunden: Thomas De Gendt (Lotto Soudal) -Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

Nicht Thomas De Gendt (Lotto Soudal), sondern Warren Barguil (Sunweb) wird nach der heutigen 21. Etappe zum kämpferischten Fahrer der 104. Tour de France gekürt – für De Gendt eine herbe Enttäuschung.

Elf von 20 Etappen verbrachte der 30 Jahre alte Belgier in Fluchtgruppen der Frankreich-Rundfahrt 2017, doch reichten die dabei 1047 angesammelten Kilometer letztlich nicht aus, die Jury von den Angriffslust des Teamkollegens von André Greipel zu überzeugen. „Ich bin sehr enttäuscht. Ich würde am liebsten nach Hause fahren, aber ich werde heute alles tun, um die Etappe mit einem Sprint auf dem Champs Elysées zu beenden“, kommentierte De Gendt das Votum in einer Pressemeldung seines Teams.

„Zusammensetzung stimmt nicht“

„Die Tatsache, dass es fünf Franzosen in der Jury gibt, hat sicher ein Rolle gespielt. Wenn es in der Jury fünf Belgier gäbe, wäre das Ergebnis anders gewesen. Das ist ein Beweis dafür, dass die Zusammensetzung nicht stimmt. Es sollte zumindest eine internationale Jury sein, die darüber entscheidet“, erklärte De Gendt, der im Vorjahr die Etappe auf dem Mount Ventoux gewinnen konnte.

„Stimme der Zuschauer mehr wert als von der Jury“

De Gendt erhielt aus der aus den Ex-Profis Laurent Jalabert und Greg LeMond, der TV-Kommentatorin Marion Rousse, Renndirektor Thierry Gouvenou und den Journalisten Jean Montois (AFP) und Alexandre Roos (L’Equipe) bestehnden Jury zwei plus die Stimme aus dem Zuschauervoting. Indes konnte der Franzose Barguil (Sunweb), diesjähriger Gewinner des Bergtrikots und zweimaliger Etappensieger, vier Stimmen für sich verbuchen. Eine Stimme erhielt dessen australischer Teamkollege Michael Matthews, der das Grüne Trikot gewann und ebenfalls zwei Tageserfolge feiern konnte.

Selig: „#Lächerlich!“

„Die Stimme der Zuschauer ist für mich mehr wert als die der sechs Jurymitglieder“, twitterte De Gendt. Auch bei den Fahrerkollegen löste die Jury-Entscheidung Verwunderung aus. „Witz!!!Nach 11Tagen und über 1000km in der Fluchtgruppe der Tour wird Thomas De Gendt nicht zum aggressivsten Fahrer gewählt, #lächerlich“, twitterte etwa Sprinter Rüdiger Selig aus dem deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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