Mollema siegt als Ausreißer, Froome verteidigt Gelb in Le Puy-en-Velay

Solosieger in Le Puy-en-Velay: Bauke Mollema (Trek-Segafredo) - Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

Niederländischer Ausreißersieg im Zentralmassiv: Bauke Mollema (Trek-Segafredo) hat vor dem zweiten Ruhetag die 15. Etappe der 104. Tour de France gewonnen und seinen bis dato größten Erfolg seiner Laufbahn eingefahren.

Der 30-Jährige konnte sich nach 189,5 Kilometern von Laissac-Sévérac l’Église nach Le Puy-en-Velay als Solist durchsetzen. Den Sprint der Verfolger gewann rund 20 Sekunden dahinter der Italiener Diego Ulissi (UAE Team Emirates) vor dem Franzosen Tony Gallopin (Lotto Soudal) und dem Slowenen Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo). Mit Warren Barguil (Sunweb), der seine Führung in der Bergwertung ausbauen konnte, fuhr ein zweiter Franzose in die Top-5 des anspruchsvollen Abschnitts durchs Zentralmassiv.

Mollema: „Noch nie so lange alleine vorne“

„Es war mein Ziel in eine Fluchtgruppe zu kommen. Ich bin noch nie so lange alleine vorne gewesen, aber ich habe es geschafft. Es war schon immer mein Traum, eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen. Ich kann es einfach nicht glauben und bin total glücklich“, bilanzierte Mollema, der sich rund 30 Kilometer vor dem Ziel hatte aus einer Spitzengruppe absetzen konnte und letztlich ungefährdet seinen ersten Tour-Tagessieg einfahren konnte.

Martins Fluchtversuch erfolglos

Bester Deutscher wurde Tony Martin (Katusha-Alpecin), der rund 65 Kilometer vor dem Ziel auch einen Ausreißversuch wagte, mit einem Rückstand von 5:14 Minuten auf Mollema als 20. „Wenn ich sowas mache ist es nicht für das Fernsehen oder die Show. Wenn ich sowas mache hat es schon einen Sinn. Aber ich wusste, dass es ziemlich schwer wird“, sagte der gebürtige Cottbusser, der am Col de Peyra Taillade rund 30 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurde, nach der Etappe. „Ich habe es versucht und bin weggekommen, aber der vorletzte Berg war zu steil für mich“, bilanzierte der vierfache und amtierende Weltmeister im Zeitfahren.

Froome weiter in Gelb- Kittel in Grün

Christopher Froome (Sky) verteidigte trotz zahlreicher Attacken seiner Kontrahenten und eines Defektes am Aufstieg zur vorletzten Bergwertung sein am Vortag zurück erobertes Gelbes Trikot. Mit 18 Sekunden Vorsprung auf Fabio Aru (Astana) und 23 auf Romain Bardet (Ag2R) führt der 32 Jahre alte britische Titelverteidiger weiter die Gesamtwertung an. Rang vier belegt der Kolumbianer Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac/+0:29), neuer Fünfter ist der Ire Daniel Martin (Quick-Step Floors/+1:12)

Dessen deutscher Teamkollege Marcel Kittel (Quick-Step Floors/373 Punkte) behauptete indes seine Führung in der Punktewertung vor dem australischen Vortagessieger Michael Matthews (Sunweb/294), auch wenn dieser den Rückstand auf den 29 Jahre alte Arnstädter von ursprünglich 99 auf nunmehr 79 Punkte verkürzen konnte.

Erst Ruhetag, dann Massensprint?

Nach dem zweiten Ruhetag am Montag wird die Frankreich-Rundfahrt 2017 dann am Dienstag mit dem 16. Teilstück fortgesetzt. 165 Kilometer führt dieses von Le Puy-en-Velay nach Romans-sur-Isère und bietet mit einem Berg der dritten (nach 20,5 Kilometern) und einem der vierten Kategorie (65 km) Ausreißern wie Sprintern gleichsam die Chance auf einen Etappensieg, bevor es dann am Mittwoch in die Alpen geht und die Anwärter auf den Gesamtsieg wieder das Zepter übernehmen.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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