„Rund um Köln“: Ullrich tritt als Sportlicher Leiter wieder zurück

Wird nicht Sportlicher Leiter von Rund um Köln 2017: Ex-Tour-Sieger Jan Ullrich

Jan Ullrich wird nun doch nicht den verstorbenen Rudi Altig als Sportlichen Leiter von „Rund um Köln“ beerben. Wenige Tage nach der Bekanntgabe und rund vier Wochen vor dem Start der 101. Auflage des rheinischen Radklassikers trat der einstige Tour-Sieger wieder von dem Amt zurück.

„Einige wenige Medien können (aber) offensichtlich nicht damit umgehen, daher trete ich nach Rücksprache mit dem Veranstalter von dem Posten zurück“, teilte der 43-jährige Ullrich auf seiner Facebook-Seite mit und ergänzte: „Schließlich will ich dem Rennen nicht schaden.“

Mit seiner Zusage das Amt beim diesjährigen Rennen um und durch die Domstadt zu übernehmen, entsprach der Tour-de-France-Sieger des Jahres 1997 nach eigener Aussage lediglich dem Wunsch von Chef-Organisator Artur Tabat. „Ich selbst wollte nie zurück in den Profisport, da ich diese Bühne nicht brauche. Viele Radsportbegeisterte, Medien und auch Sponsoren haben sehr positiv auf diese Ankündigung reagiert“, erklärte Ullrich.

Tabat reagiert geschockt: „Ein Trauerspiel“

Indes reagierte Tabat, der nach Bekanntgabe des Engagements Ullrichs wegen dessen Dopingvergangenheit heftige Kritik hatte einstecken müssen, geschockt über die Absage des einstigen deutschen Radsport-Idols. Der Posten des Sportlichen Leiters bleibt nach dessen Aussage in diesem Jahr vakant.

"Rund um Köln"-Chef-Organisator Artur Tabat

Muss sich einen neuen Sportlichen Leiter für „Rund um Köln“ suchen: Chef-Organisator Artur Tabat – Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

„Es ist ein Trauerspiel. Ich wollte Jan Ullrich eine Chance geben, denn jeder hat eine zweite Chance im Leben verdient Das Dopingvergehen ist elf Jahre her. Das mir nun auch vorgeworfen würde, ich würde die Dopingproblematik klein reden, ist das Allerletzte. Ich habe immer gegen Doping gekämpft“, wird der 75-Jährige Tabat durch den Express zitiert.

Kein klares Dopinggeständnis

Im Jahr 2012 wurde Ullrich vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Dopings zu einer zweijährigen Sperre verurteilt. Zwar gestand der gebürtige Rostocker Kontakte zu dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes ein, ein klares Dopinggeständnis gab der heute auf Mallorca lebende Ullrich im Gegensatz zu vieler seiner Berufskollegen jedoch nie ab – was ihm viele Kritiker anlasten.

Fotos: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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