Kittel und Nibali jubeln auf der Champs-Élysées

Marcel Kittel jubelt in London

Erneut Schnellster in Paris: Marcel Kittel (Giant-Shimano) – © Cor Vos / Team Giant-Shimano

Duplizität der Ereignisse: Marcel Kittel (Giant-Shimano) hat wie im Vorjahr die Abschluss-Etappe der Tour de France 2014 gewonnen – der Tour-Sieger heißt Vincenzo Nibali.

Der 26 Jahre alte Arnstädter Kittel zog am Ende des 21. Teilstücks der 101. Frankreich-Rundfahrt nach 137,5 Kilometern von Évry auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Élysées mit einem kraftvollen Sprint noch am Norweger Alexander Kristoff (Katusha) vorbei. Der Rostocker André Greipel (Lotto-Belisol) sprintete hinter dem Litauer Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) auf Platz vier.

„Ich möchte meinem Team ganz doll danken. Kristoff konnte gut mithalten, aber er konnte dann irgendwann nicht mehr beschleunigen“, kommentierte Kittel seinen vierten Etappensieg der Tour 2014. Bereits im Vorjahr konnte der Thüringer vier Tagessiege einfahren und dabei auch die Auftakt- sowie die Schlussetappe gewinnen- selbiges Kunststück gelang ihm jetzt noch einmal. Ingesamt gingen sieben Etappensiege der diesjährigen Tour an deutsche Fahrer. „Das ist einfach unglaublich“, meinte Kittel.

Nibali folgt auf Pantani

16 Jahre nach Marco Pantani gewinnt mit Vincenzo Nibali (Astana) wieder ein Italiener das bedeutendste Mehretappen-Rennen der Welt. Mit dem Gesamtzweiten Jean-Christophe Péraud (Ag2r) und Thibaut Pinot (FDJ.fr) stehen erstmals seit 30 Jahren, damals Tour-Sieger Laurent Fignon und der Zweite Bernard Hinault, zwei Franzosen auf dem Podium der „Großen Schleife“. Mit einem Vorsprung von 7:52 Minuten auf Péraud konnte sich der vierfache Etappensieger Nibali nach 3.664 Kilometern letztlich sehr souverän durchsetzen.

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Tour-Sieger Vincenzo Nibali (Astana) – Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de



Nibali: „Habe Sieg Tag für Tag aufgebaut“

„Ich habe meinen Sieg bei dieser Tour Tag für Tag aufgebaut, und eigentlich noch weiter zurück, mit der Vorbereitung in diesem Winter, die bereits auf die Tour de France ausgerichtet war. Ich möchte meiner Familie diesen Sieg widmen“, sagte Nibali, 2010 Vuelta- und 2013 Giro-Sieger, im Anschluss. Nach Jacques Anquetil, Felice Gimondi, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Alberto Contador ist der 29 Jahre alte Sizillianer der sechste Fahrer der Radsport-Geschichte, der Gesamtsiege bei allen drei großen Landes-Rundfahrten in seiner Palmarès verbuchen kann.

Pinot sicherte sich zudem das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Das Grüne Trikot des Punktbesten nimmt zum dritten Mal nach 2012 und 2013 der Slowake Peter Sagan (Cannondale) mit nach Hause. Sieger der Bergwertung und somit Gewinner des Gepunkteten Trikots ist zweifache Etappensieger Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) aus Polen. Sieger der Mannschaftswertung wurde Pérauds ebenfalls in Frankreich beheimtate Ag2R-Equipe.

König krönt NetApp-Endura-Premiere

Ein voller Erfolg bedeutete die Rundfahrt auch für die deutsche NetApp-Endura-Mannschaft, deren tschechischer Kapitän mit Gesamtrang sieben das gesteckte Ziel Top-15 mehr als ausfüllte. „Das war eine Glanzleistung des gesamten Teams. Dieser Empfang in Paris, dieses Ergebnis mit Leo auf Gesamtrang sieben, das ist der verdiente Lohn für harte Arbeit, die die Fahrer und das gesamte Team in dieses Projekt gesteckt haben“, sagte der Sportliche Leiter Enrico Poitschke. Königs Landsmann Jan Barta rundete mit zwei dritten Plätzen den Team-Erfolg des Zweitdivisonärs ab. „Diese drei Wochen in Frankreich sind die Kröung von fünf Jahren Teamgeschichte. Das Ergebnis zeigt, dass wir die Einladung zur Tour de France absolut verdient hatten“, bilanzierte Poitschke.

Foto Kittel: © Cor Vos / Team Giant-Shimano

Foto Nibali: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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