„Fahre Rennen, um zu gewinnen“: Degenkolb will zweiten Sieg in Frankfurt

John Degenkolb (Giant Shimano)Drei Jahre nach seinem ersten Sieg ist Lokalmatador John Degenkolb (Giant-Shimano) Topfavorit beim hessischen Radklassiker „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ – und ist sich dieser Rolle durchaus bewusst.

„Selbst wenn ich sage, dass ich wahnsinnig zufrieden mit einem Podiumsplatz bin: Ich fahre Rennen, um zu gewinnen“, sagte der im thüringischen Gera geborene 25 Jahre alter Wahl-Frankfurter in einem Interview mit der FAZ. In den vergangenen beiden Jahre musste sich Degenkolb in seinem Wohnort Frankfurt mit den Plätzen sechs 2012 beziehungsweise vier im Vorjahr zufrieden geben – das soll sich bei der 53. Ausgabe des Traditionsrennens durch die Bankenmetropole und den Taunus ändern.

„Auf dem Podium auf dem Opernplatz zu stehen, wäre eine große Ehre und ein tolles Gefühl. Aber natürlich würde dann auch Wehmut aufkommen, den Sieg knapp verpasst zu haben“, meinte der Klassikerspezialist. Um diesen Anflug von Wehmut in diesem Jahr zu vermeiden, überlässt Degenkolb nichts dem Zufall und nahm eine der Schlüsselstellen des Rennens nochmals genau unter die Lupe: „Am Sonntag war ich noch am Mammolshainer. Ich kenne die Strecke durch meine Trainingsfahrten aus dem Effeff.“

Sieg 2011 ein „wahnsinnig euphorischer Moment“

Gerne erinnert sich Degenkolb, dessen Frau Laura das Rennen mitorganisiert, an seinen Sieg 2011 – seinem ersten großen Erfolg als Profi: „Als ich vor der Alten Oper als Erster über den Zielstrich gefahren bin, war das ein wahnsinnig euphorischer Moment. Das möchte ich auf jeden Fall noch einmal erleben – gerne schon in diesem Jahr.“ Mit seinem Sieg bei Gent-Wevelgem sowie Platz zwei bei Paris-Roubaix konnte Degenkolb bereits zwei Ausrufezeichen bei den renommierten Frühjahrsklassikern in Belgien und Frankreich setzten. Eine Konstellation wie bei Gent-Wevelgem, als eine Gruppe von 30 bis 40 Fahrern auf die Zielgerade fuhr, wäre Degenkolb auch in Frankfurt willkommen.

An namhafter Konkurrenz wird es Degenkolb auch in diesem Jahr nicht mangeln. Neben seiner niederländischen Giant-Shimano-Equipe haben sich mit Katusha (Russland/mit Mailand – San Remo-Sieger Alexander Kristoff), Belkin (Niederlande/ mit Sep Vanmarcke) und Ag2R (Frankreich) drei weitere WorldTour-Teams für den „Tag der Arbeit“ in Hessen angesagt. Acht ProContinental-Teams, darunter die südafrikanische MTN-Qhubeka mit Gerald Ciolek, und acht deutsche Continental-Teams komplettieren das 21 Mannschaften umfassende Teilnehmerfeld. „Es ist uns wieder einmal gelungen, ein hochkarätiges Feld zusammen zu stellen“, sagte Veranstalter Bernd Moos-Achenbach.

Tony Martin fehlt, Rick Zabel gibt Debüt

Der lange Zeit in Eschborn beheimatete Tony Martin wird bei der 201 Kilometer langen Schleife durch Frankfurt und den Taunus in diesem Jahr fehlen. Seine belgische Omega-Pharma-Mannschaft zog einen Start bei der parallel stattfindenen Tour de Romandie in der Westschweiz vor. Dafür dürfen sich die hessischen Radsportfans auf einen anderen prominenten Nanen freuen: Rick Zabel, normalweise in Diensten der US-amerikianischen BMC-Racing-Equipe, wird im Trikot der deutschen Nationalmannschaft am Start in Eschborn erscheinen. Der 20-jährige Spross des dreifachen „Frankfurt-Siegers“ Erik Zabel (1999, 2002, 2005) wird erstmals das Profirennen des Mai-Feiertagsrennen in Angriff nehmen.

Foto:© Cor Vos / Team Giant-Shimano

Webseite „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“: www.eschborn-frankfurt.de

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