Armstrong bilanziert dunkle Ära: „Eine schlimme Zeit, ein Wettrüsten“

Lance Armstrong bei der Tour of Irland 2009 - Foto: Natalie MuirAus einem einfachen Grund sieht sich Lance Armstrong rotz seiner Aberkennung noch immer als siebenmalige Gewinner der Tour de France: Es herrschte weitgehend Waffengleichheit.

„Es war eine schlimme Zeit, ein Wettrüsten. Und wir haben alle dieses Spiel gespielt“, sagte der 42-jährige US-Amerikaner in einem Interview mit dem Online-Magazin Outside. Trotz der wegen Dopings aberkannten Siege steht für Armstrong fest: „Ja, ich finde, ich habe diese Rennen gewonnen.“ Im Oktober 2012 hatte der Radsport-Weltverband UCI auf Aufforderung der US-Anti-Doping-Agentur USADA Armstrong dessen sieben Tour-Sieger aberkannt, von 1999 bis 2005 ist die Siegerliste der Frankreich-Rundfahrt seitdem verwaist.

„Es bleibt ein Schatten von Verdächtigungen über dieser dunklen Ära – auch wenn es für saubere Fahrer hart ist, werden sie verstehen, dass ein Nachrücken wenig ehrenvoll wäre“, begründete die UCI damals diese Maßnahme. Im Januar 2013 gestand Armstrong in einem Interview mit der renommierten TV-Moderatorin Oprah Winfrey, jahrelang mit EPO, Eigenblut, Kortison und Wachstumshormonen seine Leistung manipuliert zu haben.

„Es wäre respektlos dem Sport gegenüber, sieben Jahre frei zu lassen“

Lance Armstrong im Interview „Outside“

Für den enthronten Rekord-Sieger Armstrong jedoch kein haltbarer Zustand. „Wenn ich nicht der Sieger bin, dann muss jemand anderes gewonnen haben. Es wäre respektlos dem Sport gegenüber, sieben Jahre frei zu lassen“, meinte der Texaner. Bei einer Neuvergabe hätten auch der ebenfalls wegen Dopings gesperrte Jan Ullrich (2000, 2001, 2003) sowie Andreas Klöden (2005) Tour-Titel zugesprochen bekommen. Der bereits im Jahr 1997 erfolgreiche Ullrich hatte bereits vor einigen Wochen erklärt, auf die Titel Armstrongs zu verzichten.

Foto Armstrong: Natalie Muir / Lizenzbedingungen (CC BY-NC-ND 2.0)

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