Zemke: Ciolek-Sieg in San Remo einfach nur „irreal“

Nicht nur Primavera-Sieger Gerald Ciolek verschlug sein Sensationssieg bei Mailand-San Remo fast die Sprache – auch MTN-Qhubeka-Teamchef Jems Zemke rang im Anschluss an das denkwürdige Rennen mit der Fassung.

„Das ist so irreal! Wir haben gerade eine Mega-Sensation geschafft“, sagte der 46 Jahre alte Wiesbadener radsportkompakt.de. Gleich beim ersten Start gelang seiner südafrikanischen MTN-Qhubeka bei der 104. Auflage des italienischen Frühjahrsklassikers unter teilweise widrigsten Witterungsbedingungen der große Wurf.

Erinnerungen an 2009

„Nach dem zweiten Platz von Heinrich habe ich gedacht, die Chance bekomme ich nie mehr“, ergänzte Zemke und spielte damit auf die 100. Auflage der „Classicissima“ im Jahr 2009 an. Damals musste der Ex-Profi im Begleitauto der schweizerischen Cervélo-TestTeam-Mannschaft mitansehen, wie sein damaliger Schützling Heinrich Haussler wenige Millimeter vor dem Zielstrich noch vom Briten Mark Cavendish (damals Columbia-Highroad) überholt wurde und sich mit dem undankbaren Platz zwei zufrieden geben musste.

Köln, Frankfurt und Bayern im Auge

„Mit dem Sieg haben wir unser Saisonziel eigentlich schon erreicht“, meinte Zemke, fügte im gleichen Atemzug aber an: „Jetzt wollen wir die Deutschland-Kampagne in Angriff nehmen.“ Im Auge hat der mehrmalige deutsche Bergmeister dabei die beiden deutschen Frühjahrsklassiker „Rund um Köln“ und „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ sowie die Bayern-Rundfahrt.

Neben Ciolek stehen bei MTN-Qhubeka in der Premieresaison als ProContinental-Team mit Martin Reimer und Andreas Stauff zwei weitere deutsche Radprofis unter Vertrag. Beide erreichten 13:09 Minuten nach ihrem Kapitän Ciolek das Ziel an der ligurischen Küstenstadt. Doch seit Sonntag werden die Augen gerade auf deutschen Straßen auf den 26 Jahre Rheinländer mit Wohnsitz Schweiz gerichtet sein.

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