Auch Niermann gesteht EPO-Doping

Die Geständniswelle rollt weiter: Auch der langjährige deutsche Rabobank-Profi Grischa Niermann hat EPO-Doping in den Jahren 2000 bis 2003 zugegeben.

Das teilte der niederländische Radsport-Verband (KNWU) am Montag auf seiner Webseite mit. „Alle weiteren relevanten Informationen werde ich den Anti-Doping-Autoritäten und Kommissionen mitteilen“, wird der 37 Jahre alte Niermann zitiert. „Ich bin durch die Hölle und zurück gegangen die letzten Wochen. Aber ich kam zu dem Entschluss, dass dies der einzig mögliche Weg für mich ist“, teilte der gebürtige Hannoveraner über seinen Twitter-Account mit.

Rabobank-Akte weitet sich aus

Niermann reiht sich damit in die Liste geständiger Ex-Profis des niederländischen Rabobank-Rennstalls ein. Vergangene Woche hatten sich unter anderem der heutige Garmin-Sharp-Profi Thomas Dekker (28) als auch der ehemalige Amateur-Weltmeister Danny Nelissen (42) zum Doping mit EPO während ihrer Zeit bei Rabonbank bekannt. Bereits im vergangenen Jahr offenbarte der ehemalige Sportliche Leiter Theo de Rooij, dass Doping bei Rabobank von der Teamleitung toleriert wurde.

Als Reaktion auf die anhaltende Dopingdiskussion und die umfassenden Enthüllungen im Fall Armstrong im vergangenen Jahr, kündigte das Kreditinstitut Rabobank den Rückzug aus dem Straßenradsport zu Ende der Saison 2013 an. Bereits in dieser Saison ist das Team unter dem Namen Blanco Pro Cycling unterwegs – Rabobank möchte nicht mehr im Namen des WorldTour-Rennstalls auftauchen.

Neun Tour-Teilnahmen

Niermann stand von 2000 bis 2012 bei Rabobank unter Vertrag und nahm während dieser Zeit neunmal an der Tour de France und jeweils viermal am Giro d’Italia sowie der Spanien-Rundfahrt teil. Im Jahr 2000 beendete er die Frankfreich-Rundfahrt bei seinem Debüt als 24., drei Jahre später wurde er 28. Der Allrounder machte sich im Laufe seiner Karriere vor allem als loyaler Helfer seiner Kapitäne bei den großen Landesrundfahrten verdient.

KNWU verhängt sechsmonatige Sperre

Seit Anfang diesen Jahres arbeitet Niermann als Trainer des Rabonank-Continental-Teams. Obwohl der Dopingmissbrauch verjährt sei, werde Niermann laut internen Richtlinien für sechs Monate bis August gesperrt, teilte der KNWU weiter mit. „Ich denke, es ist mutig, dass Grischa diese Aussage gemacht hat“, erklärte KNWU-Direktor Huib Kloosterhuis. „Es gibt uns Vertrauen für eine Zukunft mit Grischa Niermann als Teamleiter der Rabobank Nachwuchsmannschaft.“

Foto: Natalie Muir

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