USA-Today: Armstrong legt emotionale Dopingbeichte ab

Jahrelang hat er Doping geleugnet, nun hat Lance Armstrong in einem Interview mit der renommierten TV-Moderatorin Oprah Winfrey den Einsatz leistungssteigernder Mittel während seiner aktiven Zeit als Radprofi gestanden.

Das berichtet am Dienstag die USA Today unter Berufung auf mit der Sendung vertraute Quellen. Die Aussagen des 41 Jahre alten Texaner sollen laut der namentlich nicht genannten Person teilweise „sehr emotional“ gewesen sein. Wenige Stunden zuvor soll Armstrong die Mitarbeiter der von ihm gegründeten Krebsstiftung Livestrong persönlich um Verzeihung gebeten haben.

Winfrey: „Er war VORBEREITET“

„Habe gerade zweieinhalb Stunden mit Lance Armstrong unter Dach und Fach gebracht. Er war VORBEREITET“, teilte Winfrey über ihren twitter-Account im Anschluss an das Interview in einem Hotel im texanischen Austin aufgezeichneten Gespräch mit. Das Interview wird am Donnerstag (3.00 Uhr MEZ) in Winfreys Sender OWN und im Internetstream ausgestrahlt. In der Morgen-Show CBS This Morning will sich Winfrey über das Interview mit Armstrong äußern.

Armstrong hatte trotz teilweise erdrückender Beweislast des umfassenden Ermittlungsberichts der US-Anti-Doping-Agentur USADA Doping stets bestritten. Im August sperrte die USADA den einst vom Krebs geheilten Texaner für alle Wettbewerbe lebenslang. Ende Oktober folgte auch der Radsport-Weltverband UCI dem Urteil und erkannte Armstrong zugleich dessen sieben Tour-de-France-Sieger (1999 bis 2005) ab.

Reduzierung der Sperre möglich

Wie die New York Times in ihrer Internetausgabe bereichtet, soll Armstrong zudem bereit sein, gegen Funktionäre des Radsport-Weltverbandes UCI auzusagen. Auch das US-Justizministerium soll sich für die Aussagen des Armstrongs interessieren, um gegen verschiedene Rennställe vorzugehen.

Durch ein umfassendes Geständnis könnte seine lebenslange Sperre im Zuge der Kronzeugenregelung erheblich reduziert werden und Armstrong könnte sich den Weg zur Teilnahme an Triathlon-Wettkämpfen ebnen. In diesem Jahr wollte der Ex-Profi ursprünglich beim Ironman auf Hawaii an den Start gehen. Seine Sperre machte ihm bei diesem Unternehmen letztlich einen Strich durch die Rechnung.

Hingegen drohen Armstrong weitreichende strafrechtliche sowie finanzielle Konsequenzen. Im Jahr 2005 hatte Armstrong zudem unter Eid ausgesagt, nie gedopt zu haben. Dies sei nach Aussage verschiedener Rechtsexperten jedoch verjährt. Den finanziellen Ruin muss Armstrong bei einem geschätzten Vermögen von 125 Millionen Dollar hingegen wohl eher nicht fürchten.

Foto: Jeff Namba

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