BMC kämpft für Evans weiter bis Paris

Ausgerechnet auf der Königsetappe in den Alpen hat Titelverteidiger Cadel Evans (BMC Racing) wertvolle Zeit auf seinen großen Kontrahenten Bradley Wiggins (Sky) verloren.

Mit einem Rückstand von 1:26 Minuten auf den im Gelben Trikot fahrenden Briten erreichte der 35 Jahre alte Australier nach 148 Kilometern das Tagesziel der Bergankunft in La Toussuire. Der zweite Titelgewinn des Weltmeisters von 2009 scheint nach dem elften Teilstück der 99. Frankreich-Rundfahrt in weiter Ferne gerückt. Von Platz zwei auf vier der Gesamtwertung fiel Evans nach Etappenende zurück.

Dabei hatte es lange Zeit nach einem BMC-Großangriff auf die britische Sky-Armada um Wiggins und dessen Edelhelfer Christopher Froome ausgesehen. Rund 65 Kilometer vor dem Ziel, am Aufstieg zum Col de Glandon, attackierte Evans gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tejay van Garderen. Zuerst spannte sich der zwölf Jahre jüngere US-Amerikaner vor den Sky-Express, wenig später attackierte Evans und schloss zu van Garderen auf.

Einen Vorsprung von 17 Sekunden konnte das Duo zwischen sich und Wiggins bringen und sammelte mit Amaël Moinard einen weiteren BMC-Teamkollegen auf. Der Franzose war zuvor Teil einer früheren Fluchtgruppe gewesen. Bis auf 20 Sekunden wuchs der Vorsprung des Trios an, bis Sky das Tempo erhöhte und die Ausreißer des US-Rennstalls wieder stellen konnte.

Van Garderen: „Kein guter Tag für Cadel“

„Es hat so ausgeschaut, als ob wir Sky etwas unter Druck setzen konnten, aber Cadel hatte Probleme, an meinem Hinterrad zu bleiben. Er hatte heute keinen guten Tag. Normalerweise hängt er mich ab“, so van Garderen im Anschluss. Als Evans dann am finalen Anstieg ins Ziel aus der Gruppe um Wiggins zurückfiel, wartete der Führende der Nachwuchswertung auf den Australier und eskortierte seinen Kapitän bis zum Zielstrich.

„Kämpfen weiter bis Paris“

Ad acta gelegt ist die Tour-Titelverteidigung trotz eines Rückstandes von 3:19 Minuten im Gesamtklassement auf Wiggins bei BMC jedoch noch nicht. „Drei Minuten aufzuholen ist nicht einfach. Vor allem, weil das Zeitfahren am Ende folgt und es nicht so viele Bergankünfte gibt und auch im Hinblick, was für ein Team Sky hier hat“, gibt sich John Lelangue, Sportlicher Leiter bei BMC, weiter kämpferisch. „Alles ist noch möglich. Wir wollen nicht sagen, dass alles schon gelaufen ist. Wir kämpfen bis nach Paris“, so der Belgier weiter.

Foto: Emilie Renson

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